Eiche ist ein vielseitiges, robustes und wunderschönes Holz. Damit sie für lange Zeit ihrem Dienst erfüllt, müssen Eichenholzbretter entsprechend gepflegt werden.
Die alltägliche Pflege ist simpel. Wichtig ist, dass das Holz nicht lange im Wasser einweicht (Weder Spülmaschinen, noch Wasserbäder) und gleichmäßig trocknet.
Reibe das Brett nach der Nutzung einfach mit einem feuchten Tuch oder Schwamm ab. Du kannst ein mildes Spülmittel benutzen und falls doch mal ein paar Essensreiste eingetrocknet sind, auch feste schrubben.
Trockne es mit einem Geschirrtuch ab und stelle es zum weiteren Trocknen aufrecht hin. Am besten so, dass die Maserung senkrecht verläuft. Lagere die Bretter bei Nichtbenutzung aufrecht oder auf Gummifüßen.
Eine solide Oberflächenbehandlung ist unabdinglich. Da sich im Gebrauch immer ein bisschen der Versiegelung löst, muss das aufgetragende Öl regelmäßig aufgefrischt werden. Wie oft das geschehen sollte, hängt ganz von der Intensität der Nutzung ab.
Eiche ist ein eher grobfaseriges Holz, welches auf Wasser reagiert. Wird es feucht, stellen sich im unbehandelten Zustand diese Holzfasern auf.
Fühlt sich das Holz zunehmend rau an, ist das ein Zeichen dafür, dass das Brett etwas Öl benötigt.
Eine raue Oberfläche lässt sich mit einem feinen Schleifpapier (180-240) schnell glätten. Danach muss das Öl einwirken und anschließend vollständig trocknen. [Pflegeöle findest du hier]
Wurde das Brett stark beansprucht, sollte dieser Vorgang so oft wiederholt werden, bis das Holz kein Öl mehr aufnimmt. Erst wenn das Holz gesättigt ist, ist auch ein optimaler Schutz erreicht.
Bei einem ganz neuen Schneidebrett können sich ebenfalls direkt nach den ersten Reinigungen restliche Holzfasern aufstellen. Diese brechen dann bei weiteren Nutzungen wieder ab oder können ebenfalls mit einem feinen Schleifpapier entfernt werden. Bei Brettern, die erst kurzfristig gefertigt wurden (z.B. Maßanfertigungen) ist empfohlen, zeitnah das erste Mal nachzuölen.
Jein. Das Brett auch öfter zwischendurch mal dünn mit etwas Leinöl einzureiben, schadet sicher nicht. Vermeiden sollte man aber, das Öl über Nacht einwirken zu lassen oder zu viele Schichten hintereinander aufzutragen. Denn dann wird es schnell klebrig. Deshalb solltest du überschüssiges Öl nach der Einwirkzeit von maximal einer Stunde immer mit einem Tuch abwischen.
Sowohl beim säubern, als auch beim Ölen solltest du alles immer beidseitig ausführen. Also auch, wenn du nur eine Seite des Schneidebrettes nutzt, sollte die zweite Seite gleichermaßen befeuchtet (und getrocknet) werden.
Auch wenn viele Holzmöbel hoch beansprucht werden, muss man sie seltener nachölen. Der Grund dafür sind spezielle Holzöle, die einen hervorragenden Schutz bieten. Leider geht das aber nicht ohne Chemie - daher solltest du dein Tischplatten-Öl nicht für das Schneidebrett benutzen.
Ein wahres Wundermittel ist ganz normaler Essig. Flecken von Rotkohl oder anderen Lebensmittel, wie auch Verfärbungen im Holz von z.B. Natron können mit Essig gelöst werden.
Auch ein kleines Peelig aus grobkörnigen Salz und Zitronensaft kann schnell helfen. So lassen sich auch Zwiebel- oder Knoblauchgerüche neutralisieren.
Das Holz besteht aus vielen kleinen, länglichen Fasern, die sich an die Luftfeuchtigkeit ihrer Umgebung anpassen. Dieses Verhalten ist ein bisschen mit dem vieler kleinen Schwämmchen zu vergleichen - sie saugen sich voll und ziehen sich wieder zusammen.
Sind diese "Schwämmchen" auf einer Seite A voluminöser als auf Seite B, wird Seite B konkarv.
Wie kann es dazu kommen?
1. Holzfasern arbeiten unterschiedlich schnell.
Zum Beispiel sind Fasern, die aus der Mitte des urprünglichen Baums stammen, sind etwas langsamer, als jüngere Fasern, die weiter außen am Stamm saßen.
Aus diesem Grund ist eine fachgerechte, alternierende Verleimung des Brettes wichtig.
Trotzdem ist jeder Baum individuell. So kann einer starken Veränderung der Temperatur und Luftfeuchtigkeit (z.B. Versandwege) eine Wölbung sichtbar sein. In diesem Fall heißt es einfach abwarten, bis auch die "langsame Seite" ihre Arbeit abgeschlossen hat und das Brett wieder gerade ist.
2. Feuchtigkeit regt die Fasern zur Arbeit an.
Lagert ein Brett über einen langen Zeitraum flach auf der Küchentheke, können sich Luftfeuchtigkeit auf Seite A und Seite B unterscheiden. Dann passen sich die Holzfasern unterschiedlich an und eine Wölbung kann sichtbar sein. -> Daher sollte das Brett bei Nichtgebraucht aufrecht stehen oder auf Gummifüßen gelagert werden.
Ähnlich ist es, wenn dauerhaft nur Seite A befeuchtet wird und dabei Seite B trocken bleibt. So kann Seite A im Laufe der Zeit konkarv werden. -> Daher soll das Brett immer beidseitig geölt und gereinigt werden.
3. Wärme regt die Fasern zur Arbeit an.
Ist Seite A wärmer als Seite B, ziehen sich die Fasern auf Seite A stärker zusammen. Seite A kann konkarv werden. -> Daher sollten Bretter nicht an der Heizung trocknen.
Wie kann man ungewollte Verformungen wieder lösen?
Bleibt in der Hektik des Alltags doch mal ein nasses Geschirrtuch auf dem Brett liegen oder reagiert das Holz auf Änderung der Luftfeuchtigkeit, bekommt man es dennoch relativ einfach wieder gerichtet. Bitte versuche nicht, das Brett gewaltsam in die urprüngliche Form zu bringen.
Vorab: Holz trocknet und arbeitet langsam. Bevor du selbst eingreifst, gib dem Brett etwas Zeit, entstandene Spannungen selbst zu lösen. Meistens lösen sich solche Verformungen ganz ohne Zutun wieder von selbst.
Möchtest du nachhelfen, lege das Brett auf einen flachen Tisch oder die Küchentheke. Die konvexe Seite zeigt dabei nach oben. Befeuchte nun das Brett. Beschleunigen kann man den Vorgang durch eine Wärmequelle von oben (z.B. der Sonne, einem warmen Handtuch oder bei sehr starken Verzug auch einem warmen Topf (mit einem feuchten, alten Handtuch dazwischen!)). Lasse das Brett ein paar Stunden befeuchtet und gib ihm anschließend ausreichend Zeit, zu trocknen. Änderungen solltest du spätestens nach 3-4 Tagen sehen, jedoch kann das Holz, je nach Restfeuchtigkeit, auch 2 Wochen brauchen, bis es komplett trocken ist.
Oft reicht es auch aus, das Brett einfach ein paar Tage lang verkehrt herum zu benutzen - also mit der konvexen Seite nach oben.
Wie kann man solche Verformungen ausschließen?
Das natürliche Verhalten des Holzes kann man nicht verändern - doch durch die genannten Pflegetipps werden ungleichmäßige Auswirkungen weitesgehend verhindert.
Bei Schneidebrettern mit einer Anschlagkante kann außerdem die Ausrichtung der Holzfasern senkrecht zum Anschlag erfolgen - Die Maserung wird also um 90 Grad gedreht. Durch die Fixierung der senkrecht verlaufenden Kante wird einer möglichen Verformung präventiv entgegengewirkt.
Da die meisten Menschen die waagerechte Ausrichtung aus optischen Gründen bevorzugen, habe ich diese als Standardversion gewählt. Nach Wunsch kann das natürlich bei jedem Artikel individuell angepasst werden.
Sinnvoll ist das vor allem dann, wenn es sich um eine Spezialanfertigung eines sehr großen/tiefen Brettes handelt, welches dauerhaft auf einer Seite liegen bleiben soll.
Eine weitere Möglichkeite sind Hirnholzbretter. Dabei verlaufen die Fasern "nach oben" und sind im Schachbrettmuster verleimt. Die Möglichkeit einer Verformung wie in Punkt 1-3 ist so nahezu ausgeschlossen.
Marisa Strassner
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